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Schokolade aus Kinderarbeit 

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Schokolade aus Kinderarbeit 

Rund die Hälfte des Rohkakaos in Deutschland kommt aus der Elfenbeinküste. Dort arbeiten oft Kinder auf den Plantagen. In der Dominikanischen Republik ist es gelungen, Kinderarbeit zurückzudrängen.

Gerade mal 13 Jahre alt sind die Jungs, die auf einer Plantage im Südwesten der Elfenbeinküste Kakao ernten. Eine Schule haben sie seit drei Jahren nicht besucht, erzählen sie. Einer von ihnen sagt sogar, er sei überhaupt noch nie zur Schule gegangen. Mit zehn Jahren sei er in die Elfenbeinküste gebracht worden, um auf der Plantage zu arbeiten.

Die Jungen stammen aus Burkina Faso, einem Nachbarland der Elfenbeinküste. Ihre Eltern konnten sie nicht mehr ernähren und haben die Kinder deshalb in die Elfenbeinküste verkauft. Erst wenn die Jungs 17 oder 18 Jahre alt sind, dürfen sie die Plantage verlassen.

Kinderarbeit auf Kakaoplantagen für unsere Osterhasen

Michael Höft, WDR, tagesschau24, 28.03.2024 18:00 Uhr

Kein Lohn für die Kinder

Alexandre Krah Yao ist einer der Farmer, die hier Kinder für sich arbeiten lassen. Er spricht ganz offen über das Geschäft. „Wenn ich mir ein Kind, zum Beispiel aus Benin, besorge, muss ich den Vermittler bezahlen“, sagt der Farmer. „Das restliche Geld kriegt dann der Vater im Benin. Das Kind selbst bekommt von mir für die Arbeit nichts.“

Verbesserung nur in der „Härte“ der Arbeit

Im Auftrag der Kakaoindustrie soll die „International Cocoa Initiative“ Kinderarbeit bekämpfen. Die Direktorin für Westafrika, Euphrasie Aka muss aber eingestehen, dass es in der Elfenbeinküste noch immer viel Kinderarbeit gibt. Lediglich in der „Härte“ dieser Arbeit habe es eine Verbesserung gegeben. 

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„Die ganz jungen Kinder müssen nicht mehr die schwerste Arbeit verrichten“, sagt Aka, „das heißt zum Beispiel schwere Lasten tragen, Chemikalien versprühen oder mit scharfem Werkzeug hantieren.“ Auf den Plantagen ist zu sehen, wie Jugendliche ohne jegliche Schutzausrüstung Pestizide verwenden. 

Dominikanische Republik: Kinderarbeit zurückgedrängt

Ein positives Gegenbeispiel ist die Dominikanische Republik. Hier ist es gelungen, die Kinderarbeit zurückzudrängen. Rund 400 Euro im Monat verdienen die erwachsenen Männer, die hier auf den Feldern arbeiten. Allerdings hat die Dominikanische Republik nur einen kleinen Anteil am weltweiten Kakaoanbau. 

Das Wuppertaler Unternehmen GEPA, das der evangelischen und katholischen Kirche gehört, bezieht seinen Kakao aus der Dominikanischen Republik. Dafür zahle man „faire Preise“, sagt Silvia Kurte von GEPA. In der Elfenbeinküste sei man momentan hingegen nicht aktiv. „Wir können dort im Moment nicht sicherstellen, dass wir Kakao beziehen können, an dem keine Kinderarbeit stattfindet“, so Kurte. 

 

Schokoladenhersteller wollen kein Interview geben

Die großen Schokoladenhersteller Ferrero, Milka, Storck, Nestlé und Lindt wollen der ARD kein Interview zum Thema geben. Lindt teilt schriftlich mit, man verurteile alle Formen von Kinderarbeit und gehe Verdachtsfällen systematisch nach.

Außerdem heißt es von dem Unternehmen: „Unser Ziel ist es, bis 2025 100 Prozent des Kakaos aus Ländern, in denen es möglicherweise Kinderarbeit gibt, ausschließlich von Bauern zu beziehen, die von einem System zur Überwachung und Beseitigung von Kinderarbeit abgedeckt sind.“

Auch andere Unternehmen teilen mit, dass man daran arbeite, Bedingungen zu verbessern und Kinderarbeit zu verhindern. Bisher ist das offenbar nicht ausreichend gelungen. Noch immer arbeiten auf den Kakaoplantagen in der Elfenbeinküste Kinder.

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